Auch wenn es heute ein paar Hochglanz Magazine und Vereine gibt, die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Krankheiten ist immer noch sehr lebendig. Ich hab ein paar Nettigkeiten auf Lager, Klassiker sozusagen.
Lach doch Mal.
Lachen ist schön, heilt meine Bipolare Störung allerdings nicht. Nein, ich werde meine Krankheit, meine Erfahrungen und Auswirkungen nicht leugnen, damit sich derjenige der diese drei Wörter sagt selbst besser fühlt.
Ich bin auch manchmal traurig.
Niemand ist gerne traurig. Aber eine bipolare Störung ist nicht dasselbe wie Traurigkeit.Ich bin entweder zu glücklich, zu traurig oder es ist mir einfach alles egal. Gefühle in der Mitte zu finden, ist nicht selbstverständlich. Ich muss jeden Tag kämpfen, um sie zu finden.
Jeder hat mal einen schlechten Tag.
Das kann man so sagen. Ich befürchte allerdings, einen meiner schlechten Tage überlebst du nicht, aber mindestens vergisst du ihn nie wieder. Ich habe keine Angst vor schlechten Tagen, ich hab Angst den Schalter nicht mehr zu finden und es nie mehr gute Tage gibt.
Mach mal wieder Sport.
Das wäre cool. Hilft mir aber nicht. Was mir helfen würde wäre, wenn du mir sagen könntest ob meine nächste Episode eine halbe Stunde oder ein halbes Jahr geht.
Fazit:
Ich brauche keine Zweifel, Phrasen, kein Mitleid und Bedauern oder gut gemeinte Ratschläge. Auch wenn ich dem ein oder anderen als unfair, chaotisch oder unzuverlässig erscheine, ich weiß was ich tue. Ich bin das alles und ich bin es nicht.
An manchen Tagen fühle ich alles auf einmal. An anderen Tagen fühle ich überhaupt nichts. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, unter den Wellen zu ertrinken oder vor Durst zu sterben.